Land und Landschaft
La Mancha ist eine ausgesprochen große Gegend mit weitläufigen Ebenen und ohne größere Erhebungen. Die wunderschönen roten Böden haben ihren Ursprung in kalkhaltigem Gestein und Sedimentgestein aus dem Miozän. Das Kontinentalklima bringt Temperaturschwankungen zwischen -15°C im Winter und 45°C im brütend heißen Sommer. Ausgeprägt ist auch die Trockenheit, denn das Mikroklima hält feuchte Winde fern, was zu einer geringen Jahresniederschlagsmenge führt (300 bis 400 mm). Deshalb herrscht in La Mancha traditionell der Trockenanbau vor, wenn auch in den jüngsten Umstrukturierungsprogrammen die Zahl der Betriebe mit Tröpfchenbewässerung erhöht wurde. Darüber hinaus genießt unsere Gegend 3.000 Sonnenstunden im Jahr um die Trauben zu reifen, die dadurch ein Höchstmaß an Frucht bieten.
Seit eh und je
Der Weinbau ist bei den Menschen hier seit jeher Tradition. Deshalb gründen sich viele Bräuche, Feste und literarische Erzeugnisse der Mancha und ihrer Bevölkerung auf die Weinkultur.
Erinnert sei vor diesem Hintergrund an die vielen Anspielungen, die wir in den großen literarischen Werken des Siglo de Oro auf die Weine aus la Mancha finden. So erwähnt Miguel de Cervantes in seinem großen Beitrag zur Weltliteratur, dem Don Quijote, den Wein etwa mit folgenden Worten: „Er lobte den Wein geradezu in die Wolken, wo er ihn allerdings nicht allzu lange zu belassen wagte, um ihn nicht etwa zu verwässern“.
Zwar sind die Ursprünge des Weinbaus in La Mancha erst ab dem 12. bis 13. Jahrhundert dokumentiert, als diese Gebiete im Zuge der Reconquista wiederbesiedelt wurden. Doch wird oft behauptet, dass die Weinberge der Mancha bereits auf die römische Epoche zurückgehen. Seine größte Ausdehnung aber erfährt der Weinbau in La Mancha sukzessive ab 1940 mit der Gründung zahlreicher Weinbaugenossenschaften überall in der Region. Der Weinbau ist zudem der wichtigste Erwerbs- und Wirtschaftszweig der Städte und Gemeinden, die gemeinsam die Denominación de Origen – die Region mit Herkunftsbezeichnung La Mancha bilden.
Die Fläche von La Mancha
Schier zahllose Hektar große Weinberge prägen La Mancha, und es handelt sich in der Tat um die ausgedehnteste Weinregion der Welt.
Schon rein von der Fläche her handelt es sich um die größte Weinbauregion Spaniens: Auf 30.700 Quadratkilometern werden Reben angebaut – das ist die Hälfte des gesamten Gebiets der vier Provinzen, aus denen die Region besteht (Albacete, Ciudad Real, Cuenca und Toledo).
Die Statuten und Regelungen für die Weinerzeugung der Herkunftsbezeichnung La Mancha gelten im Gebiet von 182 Gemeinden: 12 in der Provinz Albacete, 58 in der Provinz Ciudad Real, 66 in der Provinz Cuenca und 46 in der Provinz Toledo.
Die D.O. bilden knapp 20.000 Weinbauern und rund 280 Bodegas; diese Zahlen machen deutlich, dass es sich um einen der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Region handelt. Rund 200 der Firmen der D.O. vertreiben in Flaschen abgefüllte Weine, 120 verkaufen außerhalb unserer Landesgrenzen und etwa 130 erzeugen Weine mit Fassausbau.
Unsere Region blickt auf eine große Weinbautradition zurück. Zu dieser gesellen sich vielfältige natürliche Gegebenheiten, und so reifen bei uns hervorragende Trauben und bilden die Grundlage für große Weine mit unverwechselbaren Noten und Nuancen. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass La Mancha als Gegend für den Weinbau ideal ist und gesunde Trauben von außerordentlicher Qualität und Reife hervorbringt.
Daher zählen die Weine der Mancha heute zu den köstlichsten und angesehensten der Welt.